Milan fand Enrico als Welpen vor einer  Bäckerei. Jemand hatte den kleinen Mann dort ausgesetzt. Enrico war extrem traumatisiert, schrie und wehrte sich, als Milan ihn einfangen wollte.

Im Asyl hat Enrico sich mit der Zeit etwas beruhigt, aber sein Trauma blieb.

Er gehört zu den Hunden die hauptsächlich in der Küche und dem Bereich davor leben. Nähert man sich bellt er und geht rückwärts. Es ist offensichtlich, dass er extrem unsicher ist und versucht, diese Unsicherheit mit lautem „Pass bloß auf und komm mir nicht zu nahe!“-Getue zu überspielen.

Ich habe ihn daher angefangen zu streicheln und mit ihm zu schmusen. Das erste Ergebnis war, dass er während meiner Zuneigung begann wie Espenlaub zu zittern und stocksteif wurde. Danach ergriff er jedes Mal die Flucht, wenn er mich sah, verkroch sich unter dem Bett, bellte mich aber nicht mehr an.
Für mich war das ein erster Schritt in die richtige Richtung.

Ich gab nicht auf und versuchte immer, wenn es mir passend erschien Kontakt zu Enrico aufzunehmen. Mit und mit wuchs sein Vertrauen zu mir und er begann meine Streicheleinheiten zu genießen. Leider musste ich abreisen.

Fazit ist, dass Enrico ein sehr unsicherer Hund ist, der im Asyl einfach untergeht. Er braucht dringend Menschen, die ihm Liebe geben und die Sicherheit die er so dringend braucht. Er ist ein extrem lieber Hund und mit anderen Hunden kommt er auch gut zurecht. Sein Gebelle ist Show aus Selbstschutz.

Wer ihm Zeit, Liebe, eine sichere Bindung und Zuneigung geben würde, hätte einen Freund fürs Leben.

Enrico gehört zu den Hunden die im Asyl einfach unter gehen.

Es wäre ein Traum, wenn Enrico raus kommen könnte, um all seine Traumata endlich heilen zu können.