Till, der Schüchterne
Till ist, wie viele der unsicheren Hunde, einer meiner Lieblinge.
Er kam als Welpe ins Asyl, und wartet jetzt schon 9 Jahre auf Menschen, die ihm ein Zuhause geben.
Als Till zu Anfang im Asyl war, war er Menschen gegenüber derart misstrauisch, dass er auch zuschnappte, wenn er sich stark bedrängt fühlte.
Mittlerweile ist er sicherer und zutraulicher geworden, aber man sollte auf jeden Fall im Hinterkopf haben, dass Till sehr viel zeit braucht um einem Menschen zu vertrauen.
Bei Hunden die aus dem Asyl vermittelt werden, ist grundsätzlich sehr viel Potential zu Veränderung. Aber wieviel und in welcher Weise ist nicht vorhersehbar.
Es ist möglich, dass Till in einem neuen Zuhause derart aufblüht, dass er auch Fremde, also zum Beispiel Besuch, freudig begrüßt.
Ich halte das allerdings eher für unwahrscheinlich.
Hunde wie Till gehen eine Bindung mit ihrer Familie ein. Da ist auch immer ganz viel Raum für Vertrauen.
Dass dieses Vertrauen dann irgendwann vorbehaltlos allen Menschen gilt, ist sehr selten der Fall.
Daher suchen wir für Till ein Zuhause, in dem er nicht mit zu viel Eindrücken überfordert wird, seinen sicheren Ort hat und seine Menschen denen er vertraut und die ihm Rückhalt geben.
Ein Haushalt mit Kindern ist für Till völlig ungeeignet. Ein Ersthund hingegen wäre wundervoll, denn Till kommt mit anderen Hunden super zurecht, und wenn der Ersthund souverän und sicher ist, würde Till davon auf jeden Fall profitieren.
Ich habe schon oft geschrieben, dass ich diese unsicheren Hunde sehr mag.
Sie geben einem so viel zurück und ihr Vertrauen zu gewinnen ist ein Geschenk.
Wer also einen ruhigen Alltag hat, gerne im Freien ist und einen kleinen Hund glücklich machen möchte, der hat mit Till eine wundervolle Option.